Asyl in Deutschland. Nicht für jeden ?

Bild OTV vom 14.09.2015

27. September 2015

Parkstein. (bey) Bundestagsabgeordneter Ismail Ertug sprach beim SPD-Informationsabend im Steinstadl zum Thema "Asyl in Europa - Nicht für Jeden?". Der SPD-Europaabgeordneter Ertug sprach im Steinstadl über die aktuelle Problematik, die sich in den höchsten Flüchtlingszahlen seit dem Zweiten Weltkrieg widerspiegle. Er machte klar, dass allein vier Millionen Syrer bereits in die umliegenden Nachbarländer geflohen seien. 80 Prozent der Flüchtlinge würden im Umfeld ihrer ursprünglichen Heimat bleiben, nur fünf Prozent gelinge der Weg in weit entfernte Regionen.

Job auf legalem Weg

In diesem Jahr wurden laut dem Amberger Europaabgeordneten 450 000 Flüchtlinge in der Bundesrepublik registriert. Er räumte ein, dass auch Menschen aus dem Balkan nach Deutschland kämen, um hier "ein schönes Leben" zu haben. Ausdrücklich lobte Ertug die Bundeskanzlerin für ihre deutliche Aussage zur Aufnahme von Flüchtlingen und der Ablehnung einer Obergrenze. Klar sah er aber auch das "Dublin-Verfahren" als gescheitert an. Innerhalb der Europäischen Union mit ihren 28 Mitgliedsstaaten würden sich nur acht Länder an der Lösung des Flüchtlingsproblems beteiligen. Andere Staaten, die einst von der Aufnahme in die EU profitierten, lehnten Flüchtlinge ab. Ertug forderte, den permanenten Umverteilungsschlüssel für Flüchtlinge zum Gesetz zu machen. Außerdem müsste der "Job der Schlepper" auf legalem Weg übernommen werden. Veit Wagner, Dr. Dalal Makari-Pausch und Konrad Merk als ehrenamtliche Mitarbeiter in der Flüchtlingsbetreuung schilderten ihre Erfahrungen. Weidens Oberbürgermeister Kurt Seggewiß sagte eine Lösung der Krise in Syrien nicht vor den nächsten zehn Jahren voraus.

NT vom 23.09.2015

Unser Fazit

Es wäre vermessen, hätte die Veranstaltung eine Lösung für die Probleme geliefert. Das muss schon von der Politik kommen. Einen unbegrenzten Zuzug haben weder Ertug noch andere Teilnehmer gefordert, sondern Fragen gestellt, wie man mit der aktuellen Situation umgeht. Die beeindruckenden Erfahrungsberichte der "Asyl-Akteure" Makari-Pausch, Merk und Wagner kommen im Artikel viel zu kurz. Die wenigen negativen Stimmen während des Abends waren aus meiner Sicht nicht zielführend am Thema orientiert.

Auch OTV hat über die gelungene Veranstaltung berichtet:

https://www.otv.de/parkstein-asyl-nicht-fuer-jeden-in-europa-187377

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