50 Jahre sind verhältnismäßig jung für einen SPD-Ortsverband, wenn die Mutterpartei bereits auf über 150 Jahre zurückblicken kann. Dennoch kann die SPD Parkstein stolz auf das Erreichte sein, hat sie doch den wirtschaftlichen Aufstieg der Marktgemeinde mitgestaltet. In einer Festakademie hieß es jetzt Rückschau zu halten. Vorsitzender Berthold Kellner hatte dazu ein stimmiges Programm organisiert.
Herbert Simmerl, langjähriger Marktrat und zweiter Bürgermeister in der letzten Wahlperiode, präsentierte einen kurzweiligen Rückblick von der Gründung des Ortsvereins bis hin zu den politischen Erfolgen der letzten Jahre. Im Mittelpunkt auch die lange freundschaftliche Partnerschaft mit dem Ortsverband Heere.
Der Bezirksvorsitzende, Franz Schindler, erinnerte an die Aufbruchsstimmung Ende der 60er Jahre, als Willy Brandt den politischen Mehltau der Nachkriegszeit mit einer modernen Politik überwand. Zahlreiche familien- und bildungspolitische Errungenschaften, u.a. Einführung des Bafögs, schufen damals in der Gesellschaft Voraussetzungen für sozialen Ausgleich und mehr Bildungsgerechtigkeit. An diese Grundprinzipien gilt es nach Meinung Schindlers wieder anzuknüpfen, angesichts immer stärker werdender neoliberaler Strömmungen und kapitalistisch akzentuierter Umwälzungen, die durch TTIP weiter forciert werden und die sozialen Aspekte aufs Abstellgleis lenken.
Einen weiteren Höhepunkt bildeten die Ehrungen verdienter SPD-Urgesteine: Josef Kick und Dieter Menzl für 50 Jahre, Karin Allwang für 30 Jahre. Als Neumitglied begüßt wurde Nora Kellner. Sie verstärkt die Jusos in Parkstein, die immerhin einen stellvertretenden Vorsitzenden auf Bayernebene vorzuweisen haben.
Musikalisch umrahmt wurde der Festabend von Herbert Schmid. Peter Heidler und Theresa Weidhas. Mit traditionellen Arbeiterliedern sorgten sie für stimmungsvolle und nachdenkliche Momente jenseits politischer Stimmungsbilder und voreiliger Abgesänge.
Denn in den vergangenen 50 Jahren hat sich die SPD Parkstein vielfältig und intensiv in das gesellschaftliche und politische Leben der Marktgemeinde eingebracht. Sie steht für eine bürgernahe Politik, transparente Bürgerinformation und einen ehrlichen Umgang mit der Meinung Andersdenkender.